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In-situ-Vorkommen

Welche der einheimischen Wildpflanzen haben eine Bedeutung für die Pflanzenzüchtung? Wo wachsen der wilde Wein oder der wilde Sellerie? Antworten bietet PGRDEU im Abschnitt "In situ Vorkommen".

Prioritäre Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland

Sanddorn, Hippophae rhamnoides, Quelle: BLE

Etwa 2.500 der über 3.600 Arten unserer heimischen Flora sind verwandte Wildarten unserer Kulturpflanzen oder potenziell nutzbar für Ernährung und Landwirtschaft. Viele dieser „Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft (WEL)“ sind nicht nur Bestandteile unserer Ökosysteme, sondern auch eine bedeutende Ressource für die Pflanzenzüchtung. Pflanzenzüchter nutzen Erbeigenschaften dieser Wildarten zur Entwicklung besserer Kultursorten.

Die natürlichen Bestände dieser Wildarten sind zunehmend durch den Klimawandel und andere Ursachen gefährdet. Die Erhaltung der Wildarten erfolgt am besten, wenn lebensfähige Populationen an ihren natürlichen Standorten, das heißt in situ, erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Dann haben sie die Möglichkeit, sich auch weiterhin an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Die In-situ-Erhaltung wird durch naturschutzfachliche Maßnahmen gewährleistet. Eine zusätzliche Erhaltung erfolgt in Genbanken.

Von der BLE wurden mit Mitteln des BMEL schon mehrere Projekte gefördert, in denen Fragestellungen zur In-situ- und Ex-situ-Erhaltung von WEL bearbeitet wurden.

Siehe dazu die Projektliste

Schwerpunktarten in genetischen Erhaltungsgebieten

Wildsellerie, Apium graveolens, Quelle: Lothar Frese/JKI

Da die Zahl der einheimischen Wildpflanzen mit Nutzungspotenzial groß ist, ist eine Priorisierung notwendig, um Schwerpunkte bei Erhaltungs- und Fördermaßnahmen zu setzen.

Siehe dazu die Liste prioritärer Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft in Deutschland

Um die Erhaltung und Nutzung in Forschung und Züchtung zu unterstützen, ist es vorteilhaft, wenn die Vorkommensgebiete der prioritären WEL-Arten bekannt und die Populationen genetisch untersucht worden sind. Saatgutproben werden im besten Fall in einer Genbank langfristig erhalten und stehen so für eine Nutzung in Forschung und Züchtung unter standardisierten und einfachen Bedingungen zur Verfügung. Für bestimmte Fragestellungen kann es überdies erforderlich sein, dass die Populationen auch in ihrem natürlichen Habitat aufgesucht und ggf. Pflanzenproben entnommen werden dürfen. Voraussetzung dafür ist, dass es sich um einen ausreichend großen Pflanzenbestand handelt.   

All dies soll durch die Etablierung von genetischen Erhaltungsgebieten in Deutschland erreicht werden.

Siehe dazu die Vorkommen prioritärer WEL