Quellenzitat zu Sorte Frühe aus Landsberg

Taxonomische Angaben lt. Quelle

Sortenname :
Frühe aus Landsberg
Volksname :
Tomate

Einordnung in Kategorien

Fruchtarten :
Gemüse- und Salatfrüchte

Beschreibungen lt. Quelle

Allgemeine Sortenbeschreibung :
Eine Sorte, die der Geisenheimer in der Frühreife auffallend nahe kommt, ist die Frühe aus Landsberg. Sie stammt aus der Gegend von Halle. Die Früchte sind weniger tief gerippt, fleischig, würzig und mild im Geschmack. Sie enthält nicht übermäßig viel Samen. Es wird von der Sorte gerühmt, daß die Früchte in sehr gleichmäßiger Folge reifen. Die Pflanze selbst ist dauerhafter und langanhaltender im Ertrage. Obergärtner Heinrich in Klötze schreibt von ihr: Für uns kann nur eine Sorte in Frage kommen, die frühzeitig reif wird und damit die Gewähr bietet, daß die volle Ernte bis zum Herbst eingeheimst werden kann. Aber gerade die frühe und schnelle Reife der Früchte mangelt den meisten Tomatensorten und macht sie infolgedessen für den gewinnbringenden Anbau in unseren Verhältnissen unmöglich. Die Sorte Frühe aus Landsberg ist, soweit meine Erfahrungen reichen, bis heute noch von keiner anderen in ihren Vorzügen übertroffen worden. In dem von mir geleiteten Betriebe ist Tomatenanbau eine bedeutende Spezialität. Ich habe die frühreifendsten und volltragendsten Sorten als Versuch dagegen gehalten, wovon ich in diesem Jahre allein 12 Morgen bepflanzt habe. Frühe aus Landsberg ist mindestens ebenso frühreifend wie Geisenheimer und Johannisfeuer, dabei aber großfrüchtiger und im Ertrage noch ergiebiger. Bei entsprechender Lage und passendem Wetter beginnt die Reife bereits Mitte Juli, und sämtliche Früchte können bis zum Herbst, bevor die Nachtfröste hereinbrechen, abgeerntet sein. Die großen Blütenstände, welche in reicher Menge erscheinen machen die Sorte zu einer außerordentlich volltragenden. Die Pflanze hat ein gesundes, kräftiges, dabei nicht zu übermäßig starkes Blattwerk. Die Früchte sind bis zur letzten Frucht großstückig und mäßig gerippt, in der Vollreife tiefrot. Sie eignen sich ihres geringen Wassergehaltes halber gut zur Püreebereitung, weshalb sie auch Konservenfabriken gern aufkaufen. Bei andauernden Regenwetter platzen auch die Früchte nicht so leicht, wie das viele andere Sorten gern zu tun pflegen. Den Versand verträgt diese Sorte ausgezeichnet. Ich versende sie oft Hunderte von Kilometern weit, wobei die Früchte ohne jede Zwischenpackung von Holzwolle usw. in luftige Spankörbe von zehn Pfund Inhalt - sogenannte Lübecker - gelegt und diese einfach übernäht werden.
Allgemeine Artbeschreibung :
keine Angabe
Allgemeine Informationen zur Morphologie :
- Morphologie der Blätter: gesund;kräftig;nicht übermäßig stark - Morphologie des verwendeten Pflanzenteils: weniger tief gerippt;fleischig;würzig;mild;nicht viele Samen;größer als Johannisfeuer;tiefrot

Abbildung

Bild:
Aktuell ist kein Bild hinterlegt
Standort :
Berlin TU Zentralbibliothek
Signatur :
GEM 2.10; 8Bf6264/3

Informationen zum Anbau lt. Quelle

Reifezeit :
sehr früh (ab Mitte Juli);bis zum Herbst

Informationen zur Verwendung lt. Quelle

Anbauzeit :
Püreebereitung

Quellenzitate

Historische Quelle :
Böttner, Johannes (1917): Tomatenbuch
Projektangaben :
Die Sorteninformationen wurden innerhalb des Vorhabens „Weiterentwicklung der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen für Gemüse“ erhoben. Das Vorhaben wurde unter dem Förderkennzeichen 2811HS019 von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.