Die Datenbank „Historisch genutztes Gemüse“ stellt Informationen zu 6998 Gemüsesorten bereit, die in Saat- und Pflanzgutkatalogen deutscher Handelsgärtnereien, Monographien, Zeitschriften und Versuchsberichten aus der Zeit von 1836 bis 1956 beschrieben sind.
Im Rahmen der Erfassung dieser historischen Quellen wurden Sortenbeschreibungen, Kultur- und Nutzungshinweise sowie Abbildungen zu Gemüsearten und -sorten zusammengetragen.
Zusätzlich zur Literaturerfassung wurde geprüft, welche Samenmuster aktuell in einer europäischen Genbank oder in einer der am Projekt beteiligten Saatgutinitiativen erhalten werden.
Rote Liste Sorte | In historischen Quellen erwähnt, besitzt heute keine Sortenzulassung mehr und Saatgut ist in Genbanken und/oder Saatgutinitiativen verfügbar. |
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Verschollene Sorte | In historischen Quellen erwähnt, besitzt heute keine Sortenzulassung mehr, und es sind keine Saatgutmuster mehr nachweisbar. Als verschollen gelten 75% der im Projekt untersuchten Sorten. |
Traditionssorte | In historischen Quellen erwähnt und aktuell in der EU-Sortenliste eingetragen. Einige dieser Traditionssorten sind in der EU-Sortenliste als Erhaltungs- oder Amateursorte eingetragen. |
Die Liste der einheimischen gefährdeten und verschollenen Gemüsesorten sowie der Gemüse-Traditionssorten wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens zur Bereitstellung wissenschaftlicher Entscheidungshilfe „Weiterentwicklung der ‚Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen‘ für Gemüse“ an der Humboldt-Universität zu Berlin am Fachgebiet Urbane Ökophysiologie der Pflanzen erarbeitet und durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert (Förderkennzeichen 2811HS019).